Wohnmobilreise Nord- und Südgriechenland
Wir haben Sehnsucht nach Griechenland. Daher steht in diesen Sommerferien das Sehnsuchtsland auf dem Programm. Unsere Fähre legt dieses Mal von Bari ab.Die Anfahrt nach Bari ist zwar etwas länger, dafür ist die Überfahrt nach Igoumenitsa kürzer. Um uns nicht hetzen zu müssen, fahren wir bereits heute Nachmittag, Freitag den 15.08.2014, los. Wir übernachten, 500 Kilometern liegen hinter uns, in St. Michael an der Etsch (San Michele) auf einem kleinen Wohnmobilstellplatz.
Der Platz ist schön ruhig, unweit der Autobahn gelegen. In unmittelbarer Nähe ist ein kleiner Supermarkt, in dem man für ein leckeres Frühstück gut einkaufen kann.
Anfahrt nach Bari (16.08.2014)
Der Samstag geht für die Fahrt nach Bari „drauf“. Von St Michele bis nach Giovinazzo sind es 905 Kilometer. In Giovinazzo haben wir uns den Campingplatz Campofreddo ausgesucht, da er in unmittelbarer Nähe zu Bari liegt. Von hier aus sind es nur ca. 20 Kilometer bis zum Hafen. Der Platz ist überbelegt, trotzdem finden wir noch ein kleines Plätzchen. Hier machen nur Italiener Urlaub, wir sind die einzigen „Nichtitaliener“. Kaum angekommen, stürzt sintflutartiger Regen vom Himmel und treibt uns sofort wieder ins Wohnmobil. Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich der ganze Platz in einen See …
Superfast nach Griechenland (17.08.2014)
Unsere Fähre geht um 13:30 Uhr. Die 23 km bis zum Hafen sind schnell zurückgelegt. Das Einchecken geht wesentlich ruhiger vonstatten als in Ancona. Trotz Hochsaison ist die Fähre nur mäßig belegt.
Pünktlich um 23:00 Uhr legen wir in Igoumenitsa an. Unser erstes Ziel ist der Campingplatz Sofas unterhalb der Ortschaft Perdika. Wir waren schon einige Male hier, jedoch nie im August. Ella, unser Hund, ist auf diesem Platz geboren. Die Einfahrt ist bereits geschlossen, als wir dort ankommen, alles schläft. Wir bleiben also vor dem Tor stehen und übernachten dort.
Camping Sofas (18.08.2014)
Am Morgen ist das Hallo groß, als Zacharias entdeckt, wer da vor seinem Platz übernachtet hat. Das Campingareal ist gut gefüllt, trotzdem finden wir noch ein Plätzchen. Jetzt ist erst einmal Faullenzen und Baden angesagt. Am Abend essen wir bei Eleni in der Taverne am Campingplatz.
Abstecher nach Perdika (19.08.2014)
Maria und ich fahren heute mit dem Moped zum Einkaufen nach Perdika. Der Ort hat sich seit unserem letzten Besuch nicht verändert. Er ist, zumindest tagsüber, immer noch genauso verträumt wie eh und je. Am Abend gibt es in der Bar am Campingplatz ein Konzert. Jannis und Adonis haben in ihrer Band weibliche Verstärkung bekommen und spielen auf …
Karavostasi und die Ausgrabun von Elina (20.08.2014)
Wir machen einen Ausflug nach Karavostasi. Karavostasi ist eine schöne Bucht mit einem tollen Stand. Oberhalb liegt die antike Ausgrabungsstätte Elina, zu der wir vor ein paar Jahren eine Wanderung unternommen haben. Diesmal besuchen wir die Ausgrabung erneut. Es gibt zwei Weg dorthin, einen langen und einen kurzen. Wir gehen den langen, der uns zunächst auf der rechten Talseite Richtung Hinterland führt. Für den kurzen Weg zweigt nach wenigen Metern rechts ein Fußpfad ab. Für den langen Weg kommt die Abzweigung erst nach knapp zwei Kilometern auf der rechten Seite. Hier führt uns eine Schotterpiste den Berg hinauf. Ein Wanderschild weist den Weg zur Akropolis von Didimokastro auch bekannt unter dem „antiken Elina“, einer Kolonie des alten Korinth aus dem 4.Jh. vor Christi. Einst soll sie die größte Siedlung in dieser Region mit 4000 – 6000 Einwohnern gewesen sein.
Die alte Siedlung ist komplett von einer Mauer umgeben und erstreckt sich über das gesamte Plateau des Berges. Ursprünglich wurde die Mauer durch sieben o. acht rechteckige Türme verstärkt. Eine alte Straße führte von der Ebene zu einem Tor auf der östlichen Seite. Ein weiteres Tor befand sich in der südwestlichen Ecke und führte in Richtung Meer.
Es gibt viele Fundamente, Mauerreste, Treppen und eben diese alte Straße, alles teilweise erst vor wenigen Jahren durch Archäologen freigelegt, zu sehen. Zusätzlich immer wieder tolle Ausblicke in das Hinterland, über das ionische Meer nach Korfu und den Strand von Karavostasi. Für den Rückweg wählen wir die ausgeschilderte kurze Variante nach Karavostai.
Zurück am Strand verbringen wir den Tag mit Baden, Lesen und Faullenzen.
Sivota und Fahrt in das Epirusgebirge (21./22.08.2014)
Sivota steht heute auf dem Programm. Dazu müssen wir das Wohnmobil bewegen. Wir lassen uns treiben, essen Eis und kaufen Vorräte für die nächsten Tage, denn wir wollen ins Gebirge …
Es gibt nur ein kleines Frühstück. Wir packen, verstauen unser Moped und verabschieden uns von Eleni, Zacharias, Jannis und Silvana. Bevor wir in die Berge aufbrechen, gehen wir noch zu unserem Lieblingsitaliener in Sivota zum Pizzaessen. Das muss einfach sein. Für uns gibt es hier die beste Pizza außerhalb Italiens.
Am Nachmittag schlagen wir den Weg, vorbei an Ioannina, ins Gebirge ein. Eine sagenhafte Hochgebirgslandschaft empfängt uns.
Langsam schraubt sich die Straße unserem neuen Ziel entgegen empor. Es ist die kleine Ortschaft Mikro Papinko. Am Orteingang gibt es einen kleinen Parkplatz. In die Ortschaft selber geht es nur zu Fuß. Kurz vor dem Ort konnten wir einen Blick in die Vikosschlucht werfen und wir sind an einer kleinen Schlucht vorbeigekommen, in der man in Felsen-Gumpen Baden und Schwimmen kann.
Wir gehen zu Fuß den knappen Kilometer zurück und stürzen uns in die Fluten.
Bei Einbruch der Dunkelheit sind wir am Wohnmobil zurück. Da wir nicht selber kochen wollen, besuchen wir die kleine Taverne in Mikro Papinko. Wir werden nicht enttäuscht. Wir sitzen bei einem super Essen auf der Terrasse mit Blick auf die gewaltigen Berge des Epirus. Für morgen ist eine Wanderung zur Astraki-Hütte und dem Drakolimni (Δρακολίμνη Drachensee) geplant. Den Wirt fragen wir nach dem Weg und er gibt uns ein paar laminierte DinA4-Seiten, auf denen die Wanderungen der Gegend in deutscher Sprache beschrieben sind …
Wir übernachten übrigens auf dem kleinen Parkplatz direkt neben der Kirche am Ortseingang
Zum Drakolimni (23.08.2014)
Um 06:00 Uhr klingelt der Wecker. Gut ausgeschlafen, frühstücken wir und schnüren die Wanderstiefel. Da der Aufstiegshang westlich ausgerichtet ist, ist der Morgen die beste Zeit für den Aufstieg. Erst gegen Mittag schafft es die Sonne diesen Hang zu bescheinen. Wer also die Tour nachgehen und die 950 Höhenmeter im Schatten gehen möchte, sollte dies beachten. Der Weg zur Astrakihütte (http://www.astrakarefuge.com/), die auf 1930 m Höhe liegt ist übrigens gut ausgeschildert und auch begangen, zumindest von Maultieren. Sämtliche Materialien werden mit Maultieren auf diesem Weg zur Hütte transportiert. Daher gibt es unterwegs auch insgesamt vier Tränken, die durch Quellen gespeist werden, so dass man nicht verdursten muss.
Immer wieder bleiben wir stehen und genießen die tollen Weit- und Tiefblicke in die umliegenden Berge und die Tiefebene Richtung Ionannina. Übrigens begegnen wir auf dem dreistündigen Anstieg wir keinem einzigen Menschen.
Angekommen bei der Astraki-Hütte, halten wir uns gar nicht lange auf, sondern schlagen gleich den Weg zum Drachensee ein.
Für diesen Weg benötigen wir noch eine weitere Stunde, zunächst abwärts auf einem gerölligen Steig, danach aufwärts an einer Herde wilder Pferde vorbei über Wiesen bis zum See.
Die Wanderung lohnt sich auf alle Fälle, da der See traumhaft, abgeschieden und ruhig in großartiger Landschaft liegt. Auf der Rückseite des Sees kann man in die Aos-Schlucht blicken und die Nordabstürze des der Gamila (2497 m) sehen.
Der Blick zurück ist fantastisch.
Wir machen hier erst mal ausgiebig Pause. Christian traut sich sogar ins eiskalte Wasser und fängt einen der Molche (kleine Drachen), die dem See seinen Namen gegeben haben.
Trotz der 200 Höhenmeter ist der Rückweg zur Hütte ist schnell absolviert.
Wir legen erneut eine Rast ein und lassen uns ein kühles Bier schmecken. Die Astraki-Hütte gehört dem Bersteigerverein Papigo und wird von Giorgos Rokas, einem jungen Bergführer, zusammen mit seiner Familie bewirtschaftet. Die Hütte ist mit unseren DAV-Hütten, die nur über weite Anmarschwege zu erreichen sind, in der Ausstattung durchaus vergleichbar. Übernachtungspreise und Kontaktdaten kann man der englischsprachigen Webseite entnehmen.
Bei unserer Pause werden wir auf der Terrasse von zwei Pferden besucht, die uns neugierig beäugen …
Der Abstieg nach Mikro Papinko ist ein Klacks im Vergleich zum Aufstieg. Die Gesamtstrecke der Wanderung beträgt 17 Kilometer. Am Wohnmobil angekommen, suchen wir schnell unsere Badesachen zusammen und besuchen die Badegumpen unterhalb der Ortschaft.
Am Abend gehen wir wieder im Dorf essen. Ein sagenhaft schöner Sonnenuntergang begleitet uns.
Ausflug in die Vikos-Schlucht und über Metheora Richtung Süden (24.08.2014)
Auch die zweite Nacht hier oben war wunderbar ruhig, wir haben also ausgeschlafen als uns um 06:00 Uhr der Wecker begrüßt. Wir fahren nach Monodendri, um dort eine Wanderung in der Vikos-Schlucht zu unternehmen. Obwohl die Strecke nur 33 Kilometer beträgt, benötigen wir über eine Stunde Fahrzeit –dies ist den vielen Kurven der schmalen Gebirgsstraßen geschuldet. Am Ortseingang frühstücken wir erst einmal. Zunächst machen wir dann einen kleinen Abstecher zum Kloster Paraskevi (Αγία Παρασκευή), das oberhalb der Vikos-Schlucht thront und von dem aus man einen schönen Blick in die Schlucht hat.
Anschließend machen wir uns auf den Weg in und durch die Schlucht. Die Landschaft ist grandios, hohe Berge ringsherum, üppige Vegetation und außer uns ist keine Menschenseele unterwegs. An der Sohle der Schlucht lässt sich erahnen welche Wassermassen hier im Frühjahr durchfließen. Riesige Steinfindlinge und Felsen liegen im Bachbett. Jetzt jedoch ist alles trocken. Eigentlich ist die Wanderung durch die Vikos-Schlucht eine One-Way-Wanderung, die man gut in sechs bis sieben Stunden von Mikro Papinko aus unternehmen kann. Man muss dann nur irgendwie die Rückfahrt organisieren. Da wir dies nicht getan haben und nur ein Auto zur Verfügung haben, machen wir sozusagen nur eine dreistündige Stripvisite und müssen auf gleichem Weg zurück.
Die knapp 400 Meter Aufstieg nach Monodendri haben es in sich. Nach der Kühle der Schlucht brennt die Sonne am Aufstiegshang und es ist irre heiß. Ziemlich erledigt kommen wir am Wohnmobil an. Eine kalte Dusche bringt jedoch die Lebensgeister zurück.
Es ist früher Nachmittag. Wir beschließen weiter Richtung Süden zu fahren und die Berge zu verlassen. Zunächst geht es nach Metheora. Zu den Klöstern machen wir nur einen kurzen Abstecher, um diese Christian zu zeigen. Es ist bereits nach 17:00 Uhr, als wir ankommen und somit ist schon alles geschlossen. Schön ist die Gegend aber gerade in den Abendstunden, wenn sich die Scharen von Touristen „verzogen“ haben und die Abendsonne weiche Konturen zaubert.
Wir waren vor Christians Geburt hier einige Tage zum Wandern, kennen also sowohl die Gegend als auch die Klöster ganz gut. Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir weiter. Es geht Richtung Süden. Karavomilos ist eine Ortschaft am Golf von Malia (auch Malischer Golf Μαλιακός κόλπος). Hier wollen wir irgendwo übernachten. Wir erreichen den Ort erst in der Dunkelheit und bleiben an einer kleinen Straße am Strand stehen. Zum Abendessen gibt es heute mal was selbst Gekochtes, -Nudeln gehen doch immer. Die Nacht ist ruhig und wir schlafen gut.
Über die Thermophylen nach Delphi (25.08.2014)
06:00 Uhr, der Wecker erweckt mich zum Leben, den Rest der Familie nicht. Keiner, außer mir und einem Fischer am Strand sieht den herrlichen Sonnenaufgang. Ella, unserem Hund ist der ziemlich egal …
Nach der Gassirunde geht es weiter. An den Thermophylen (Θερμοπύλες) machen wir einen kurzen Stopp und besuchen das Denkmal des Leonidas.
Es erinnert an die Schlacht bei den Thermopylen im Jahre 480 v. Chr. und den Sieg der Griechen über die Perser. In dieser Schlacht blockierte eine 5.200 Mann starke griechische Streitmacht den Thermopylenpass, um Xerxes 50.000 bis 100.000 Mann starkes Herr aufzuhalten. Zunächst konnten sie den Persern, durch die enge Passage im Vorteil, widerstehen. Während die Perser herbe Verluste hinnehmen mussten, gab es auf griechischer Seite kaum Ausfälle. Bevor sie von den Gegnern eingekesselt wurden, zog ein Großteil der griechischen Streitmacht ab, und Leonidas blieb, um den Rückzug der restlichen Truppen zu decken, mit 300 Spartiaten und 700 Thespier zurück. Er fiel gemeinsam mit seinen Truppen.
Auf dem Hügel von Kolonos gegenüber dem Kriegerdenkmal, wo sich der letzten Akt der Schlacht abspielte, ist eine Kopie des Epigramms zu sehen, das früher das Denkmal schmückte. Die Inschrift Ὦ ξεῖν’, ἀγγέλλειν Λακεδαιμονίοις ὅτι τῇδε κείμεθα, τοῖς κείνων ῥήμασι πειθόμενοι bedeutet frei übersetzt:
„Wanderer kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz uns befahl.“ (Schiller)
In der Nähe liegen die heißen Quellen, die der Gegend ihren Namen gab die Thermophylen. Ein Schild Springs of Thermopiles weist den Weg. Es gibt einen verwaisten Parkplatz und ein paar ruinöse Gebäude die schon bessere Zeiten gesehen haben. Ein griechisches älteres Ehepaar sitzt im dampfenden Wasser, sonst ist kein Mensch zu sehen. Das schwefelhaltige Wasser ist über 40 Grad heiß und schießt aus einem Brunnenhäuschen ins Bachbett. Der Schwefelgeruch den das Wasser verbreitet ist nichts für zarte Nasen …
Christian will so schnell wie möglich weiter, wir ersparen ihm also ein Bad. Ein kurzes Stück fahren noch in Richtung Delphi (Δελφοί). Oberhalb der Bucht von Ithea gibt es eine Parkbucht mit schönem Blick auf Ithea und das Meer. Hier halten wir und Frühstücken erst einmal.
Vor etlichen Jahren waren wir schon einmal ohne Christian in Delphi. Diese Ausgrabungsstätte ist meiner Meinung nach aber immer wieder eine Reise wert, alleine schon wegen ihrer tollen Lage in wilder Gebirgslandschaft am Fuße des Parnass. Das Apollon geweihte Orakel von Delphi war im antiken Griechenland das bekannteste und wichtigste. Zudem war in der Antike Delphi der Mittelpunkt der Welt. Dem Mythos zufolge ließ Zeus zwei Adler von je einem Ende der Welt aufsteigen, die sich in Delphi trafen. Der genaue Ort wurde durch den Omphalos (gr. „Nabel“) angezeigt.
Wir sind noch relativ früh am Tage unterwegs und ergattern daher sogar noch einen Schattenparkplatz. Wir starten unsere Besichtigungstour durch das Ausgrabungsgelände, das sich über 300 Höhenmeter am Hang entlang zieht.
Die schönsten Plätze in Delphi sind für mich das Stadion und das Heiligtums der Athena. Letzteres vor allem auch, weil es unterhalb des Haupausgrabungsfeldes jenseits der Straße liegend, nicht von vielen Touristen besucht wird. Man kann dort in Ruhe die traumhafte Kulisse auf antiken Steinen sitzend genießen.
Wir besuchen natürlich auch das archäologische Museum bevor wir weiterfahren.
Es geht zunächst ins 12 km entfernten Arachova (Αράχοβα). Wir sind überrascht: die touristisch geprägte Stadt bildet das Zentrum eines der größten und modernsten Skigebiete Griechenlands auf dem Berg Parnassos. Der Ort liegt in 963 m Höhe am Südhang des Parnass (Parnassos). Wir steigen hier kurz aus und machen einen Schaufensterbummel. Überwiegend gibt es alpine Sportartikel zu kaufen, so wie in bayerischen Skigebieten –und das in Griechenland.
Übernachtung in Porto Germeno
Als heutiges Ziel haben wir uns auf der Karte einen Ort ausgesucht der im Alkionidischen Golf liegt, einer Meeresbucht im Nordosten des Golfs von Korinth. 123 Kilometer sind es noch bis Porto Germeno (Πόρτο Γερμενό).
In Porto Germeno liegen die Ruinen von Aigosthena, mit einer der am besten erhaltenen Stadtmauern aus der klassischen Zeit. Außerdem gibt es zwei bedeutende Kirchen aus dem 12. Jahrhundert zu sehen. Trotz dieser Sehenswürdigkeiten und der direkten Strandlage gibt es in Porto Germeno nur einen bescheidenen Tourismus mit einigen Pensionen. Insgesamt ist der Ort sehr beschaulich, am schönen Strand tummeln sich einige Badende, ausländische Touristen gibt es keine. Hier machen Griechen Urlaub.
Wir bleiben einfach oberhalb des Strandes stehen, Baden, erkunden den Ort und die Gegend, „jagen“ für Christian ein Giros Pita plus Eis und bleiben über Nacht.
Über Korinth nach Tsapi (26.08.2014)
Ich stehe mal wieder ein bisschen eher auf und mache mit Ella eine ausgiebige Gassirunde. Als ich zurückkomme, ist Maria bereits im Wasser. Vor dem Frühstück nehme auch ich noch ein Bad. Die Gegend um Porto Germeno hat uns gut gefallen, wir werden uns diesen Ort auf jeden Fall merken und bestimmt noch einmal wiederkommen. Doch heute wollen wir auf unserer Griechenlandrundreise, Christian und mich zieht es in den Süden, weiter. Wir fahren zunächst nach Korinth Κόρινθος. 1:15 Std und 84 km später stehen wir auf der kleinen Hebebrücke, die den Kanal von Korinth überquert. Um hier hin zu gelangen, muss man auf der Landstraße nach Korinth fahren. Bleibt man auf der Autobahn, so überquert man den Kanal über eine große, hoch gelegene Autobahnbrücke und sieht nicht allzu viel.
Unser heutiges Ziel ist Tsapi. Tsapi ist eine kleine Bucht zwischen Finikounda und Koroni im Süd-Peloponnes. Es gibt einen Campingplatz und zwei Tavernen, sowie einen schönen Strand. Seit Jahre wollen wir schon auf dem dortigen Campingplatz ein paar Tage verbringen. Dieses Jahr ist es endlich soweit. Überrascht sind wir, dass mittlerweile die Autobahn bis Kalamata durchgeht. Musste man doch früher von Sparta aus kommend auf einer Landstraße über die Berge. Jetzt verkürzt diese Tatsache die Anreisezeit auf unter drei Stunden. Trotz hoher Autobahngebühren lohnt sich das. Unterwegs kaufen wir bei Lidl noch für die nächsten Tage ein.
Der Campingplatz Tsapi ist fast leer, wir finden ohne Probleme einen schönen Platz. Mittlerweile ist die Straße bis zum Platz asphaltiert. Vor einigen Jahren noch sind wir die gesamte Strecke auf abenteuerlicher Piste hinuntergerumpelt …
Ab jetzt ist Baden, Faullenzen, Lesen und Schlafen angesagt -herrlich.
Badeaufenthalt in Tsapi (27.08.2014)
Das Erlebnis des Tages war heute folgendes: Christian und ich hatten es sich am Wohnmobil gemütlich gemacht, während Maria am Strand lag. Plötzlich kam ein Huhn um das Wohnmobil gelaufen und pickte ein bisschen im Sand herum. Unser tauber Hund hörte und sah Gott sei Dank Nichts. Die Bewegungen des Huhns wurden plötzlich hektischer und es lief ziemlich aufgeregt hin und her, bis es sich an einem Busch im Sand gemütlich machte. Zu Christian sagte ich noch „Pass auf, das legt noch ein Ei“ und tatsächlich, als das Huhn nach ein paar Minuten wieder aufstand, lag da im Sand ein Hühnerei. Großstadtkinder wie Christian sehen so was auch nicht alle Tage …
Badetage in Finikounda (28.08. – 06.09.2014)
Wir sind unruhige Geister. Nach knapp zwei Tagen am Strand wird es mir schon wieder zu langweilig. Christian und mich zieht es außerdem ins nahe Finikounda. Wir packen also heute unsere Sachen zusammen und ziehen nach Finikounda um. Wie immer steuern wir den Campingplatz Anemomilos an. Es gibt ein großes Hallo und wir freuen uns Kostas wieder zu sehen. Nach der Ruhe von Tsapi ist dies hier ein echter Schock! Der Platz ist brechend voll, nur ganz oben gibt es noch Plätze. Diese haben den Vorteil, dass man etwas weg vom Trubel ist.
Wir richten uns ein und verbringen den Tag am Strand …
Bei Aufenthalten am Meer passiert nicht viel. Ich rigge unser Surfbrett auf. Wir wollen mal wieder bisschen segeln probieren ;-)). Maria hat vor ein paar Jahren mal einen Surfkurs absolviert, ich selber kann auf dem Ding noch nicht einmal 30Sekunden stehen …
Ansonsten machen Maria und ich während des Finikounda-Aufenthalts mehrere Radtouren im Hinterland von Finikounda.
Bei Christian ist „Extremchilling“ angesagt. Am Dienstag, den 02.09.2014, regnet es den ganzen Vormittag. Dieses Phänomen haben wir in dieser Gegend schon öfter erlebt. Am Ende des Sommers wird der beginnende Herbst mit ein- bis zwei heftigen Regengüssen eingeleitet.
Auch ins benachbarte Loutsa fahren wir an einem Tag mit unseren Rädern. Der Strand ist immer noch genauso schön.
Wer den Menschenmassen entfliehen möchte ist hier genau richtig. Der Weg zum Genueser-Turm in der Nachbarbucht ist mittlerweile ausgeschildert. Auch diesem statte ich einen Besuch ab. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit Kostas und Fivi stellen wir fest, dass man in der Taverne von Loutsa immer noch so schön, wie eh und je sitzt.
Fahrradausflug nach Methoni (07.09.2014)
Heute haben wir es endlich mal geschafft unseren Sohn zum Radln zu bewegen. Wir fahren nach Methoni. Das sind zwar nur 12 Kilometer, das „Gemoser“ würde aber locker für 120 Kilometer reichen. Wir besuchen die Feste, auch wenn wir hier schon oft waren, finde ich, dass sie immer wieder einen Besuch wert ist.
Auf dem Rückweg machen wir in Lambos einen Bade- und Essensstopp.
Am Abend geht es mit dem Moped, ich muss halt zweimal fahren, nach Kamaria in unsere Lieblingstaverne. Auf Niki, die Chefin in der Taverna Apolaphsi, ist Verlass, das Essen ist einfach bodenständig top.
Montag 08.09.2014
Dies ist der letzte Tag in Finikounda. Wir joggen, surfen, baden und packen über den Tag verteilt. Am Abend gibt es mal wieder einen wunderschönen typischen Finikounda-Vollmond.
Wir gehen im absolut empfehlenswerten Restaurant To Karavi essen und lassen später nach einem Dorfbummel den Abend in der Anemomilos-Bar ausklingen. Na-Ja- eigentlich sind wir mal wieder versumpft. Das ist aber völlig normal an Abenden vor der Abreise in Finikounda.
Über Pllos nach Kyllini (09.09.2014)
Mit zwanzig Kanistern Olivenöl an Bord verabschieden wir uns gegen 11:30 Uhr von Kostas. Nach einem kurzen Einkaufsstopp in Pylos geht es nach Kyllini (Κυλλήνη).
Der Campingplatz Melissa unterhalb von Kastro Kyllini ist unser Ziel.
Der gepflegte Campingplatz Melissa liegt direkt am Meer und hat einen sehr seichten Strand. In unmittelbarer Nähe gibt es auch einen „inoffiziellen“ Wohnmobilstellplatz.
Abendessen gibt es heute in kleiner Taverne am Strand.
Wanderung zur Burg Chlemoutsi (10.09.2014)
Endlich wandern wir mal wieder. Zunächst vom Campingplatz nach Kastro. Kastro (Κάστρο) ist eine Ortschaft im Zentrum der Halbinsel Kyllini. Mit 800 Einwohnern bietet der Ort alle wichtigen touristischen Infrastruktureinrichtungen. Oberhalb liegt in beherrschender Lage auf einem nach allen Seiten stark abfallenden Felsen die Burg Chlemoutsi.
Der größte Teil der Burg Chlemoutsi ist in seiner Originalstruktur erhalten. Sie ist ein bedeutendes Beispiel der französischen Festungsbaukunst des 12. Jahrhunderts; deutlich erkennbar ist jedoch auch der Einfluss der byzantinischen Architektur, den man auf die Beteiligung ortsansässiger Handwerker und die Verwendung einheimischer Baumaterialien zurückführen kann.
Die gesamte Anlage ist renoviert worden und wirklich sehenswert. Man hat von ihr außerdem einen wunderschönen Ausblick zu den ionischen Inseln Zakynthos und Kefalonia.
Den Rest des Tages verbringen wir mit Baden und Faullenzen am Strand.
Abendessen gibt es heute im Campingplatz eigenen Restaurant. Wir spielen in der Bar noch eine Partie Bonanza und gehen bald schlafen.
Patras – Ancona (11.09.2014)
Am Morgen machen wir noch eine Strandwanderung. Der Strand scheint hier gar nicht aufzuhören …. Wir packen und starten gegen 12:30 Uhr. Es sind nur 80 Kilometer bis Patras.
Um 18:00 Uhr legt pünktlich die Fähre ab.
Von Bari nach Salurn (12.09.2014)
Pünktlich um 09:30 Uhr kommen wir in Bari an. Jetzt liegt eine lange Fahr vor uns. Wir fahren bis nach Salurn (Salorno) an der Etsch in Südtirol, gehen dort in der Pizzeria Ristorante Aquila Bianca Del Fabbro Valeria essen und übernachten in der Ortschaft.
Wanderung zur Haderburg und Heimreise (13.09.2014)
Oberhalb von Salurn liegt gut sichtbar eine Burg, die Haderburg, sie ist das letzte Wanderziel in diesem Urlaub.
Die Haderburg bewacht seit alters her die Salurner Klause, heute gleichermaßen Grenze zwischen dem geschlossenen deutschen und italienischen Sprachraum sowie zwischen Südtirol und dem Trentino.
Bemerkenswerterweise ist der Bergfried aber nicht aus Kalksteinen errichtet. Das Baumaterial (Porphyrstein) musste eigens herangeschafft und in die große Höhe befördert werden.
Im inneren der Anlage befindet sich eine kleine Wirtschaft. Die ursprüngliche Anlage bestand wohl nur aus diesem Bergfried, einem Palais und einer Umfassungsmauer. Im 14. Jahrhundert kam, ebenfalls auf dem Felszahn gelegen, eine Vorburg hinzu.
Nach diesem kleinen Ausflug beenden wir unseren Griechenlandurlaub und treten endgültig die Heimreise an. Gegen 22:00 Uhr sind wir wieder zu hause.
Fazit:
Für uns war dies die 11. gemeinsame Griechenlandreise, aber jedoch die erste in Griechenland mit Wohnmobil. Abseits der touristischen Pfade ist es auch für Wohnmobilisten kein Problem gute Plätze zum Übernachten zu finden. Wir wurden zumindest nirgends vertrieben. Griechenland ist ein tolles Land, so haben wir wieder neue Gegenden kennengelernt. Besonders beeindruckt hat uns das Epirusgebirge. Wir kommen auf jeden Fall zum Wandern wieder, idealerweise mit Wohnmobil.
Weitere Artikel zu Griechenland
findest du in folgenden Beiträgen:
- Mit dem Wohnmobil über die Mani, eine Kurz-Rundreise
- Griechenland, Wandern und Sightseeing
- Messene, die schönste Ausgrabungsstätte Griechenlands
- Der Drachensee im Epirus-Gebirge
- Zum mystischen Wasserfall des Styx
- Zum Gipfel des Profitis Ilias (2404)
- Mit dem Wohnwagen nach Griechenland
- Griechenland im August 2011
- Griechenland im Mai 2007
Hallo, habe euren Beitrag auf der in-greece Seite gefunden (wir sind in sehr ähnlichen Regionen unterwegs 😉 und konnte jetzt hier auf eurer Seite lesen, dass euer Hund eine Tochter von Lisa ist. Aus dem Wurf von 2010? Wenn ja, dann haben wir einen direkten Bruder von Ella – hatten damals den vorletzten aus dem großen Wurf mitgenommen. Würde mich über ein Foto von Ella freuen und auch, wie es euch so mit ihr ergeht. Im Gegenzug kommt natürlich auch ein Foto von unserem „Riesen“ Momos (er ist gute 10 cm größer als Varelli 😉 Liebe Grüße von Astrid, Frédéric und Chloé aus Bad Ems
Hallo Astrid,
schön, dass Du unsere Seite gefunden hast. In der Tat ist Ella eine Tochter von Lisa. Wir haben Sie im Jahr 2006 in Sofas mitgenommen. Sie stammt aus einem Wurf vom Oktober 2005 und war schon fast ein halbes Jahr alt als wir sie mitgenommen haben. Vermutlich gibt es eine stattliche Anzahl an Lisa Nachkommen-Besitzern ;-)) ein Foto schicke ich natürlich gerne.
Liebe Grüße Marten