Griechenland, Wandern und Sightseeing

Eigentlich wollten wir nie in den kurzen Pfingstferien nach Griechenland. Unsere Meinung hat sich geändert! Erlebnisreiche sechzehn Tage liegen hinter uns. Neben zwei spektakulären Wanderungen waren wir unter anderem auch in Athen. Ein paar ruhige Tage am Meer durften auch nicht fehlen, -doch lest selbst…

Anreise per Fähre via Ancona

02.06.2017
Die Pfingsferien stehen vor der Türe und heute brechen wir zu unserer Griechenlandreise 2017 auf. Die letzten Tage waren durch Vorbereitungen geprägt. Wir können also direkt nach Schulende losfahren um den prognostizierten Staus zuvor zu kommen.
Leider geht dieser Plan nicht auf. Mehrmals stehen wir kurz vor und nach München für längere Zeit mit Gleichgesinnten in kilometerlangen Staus fest.
Unser für heute geplantes Ziel ist Mantua (italienisch Mantova), eine Stadt in Italiens Poebene.
Der Stellplatz den ich avisiert habe, ist leider wegen Überfüllung bereits geschlossen, wir finden aber einen geeigneten Übernachtungsplatz (GPS-Koordinaten: N 45°09’41.9″ E 10°48’53.1″)
Maria hat zuhause vorgekocht, so muss keiner hungrig ins Bett gehen…

03.06.2017
Nach dem Frühstück fahren wir über den langen Damm, auf dem die Zufahrtsstraße den Fluss Mincio überquert, um noch einen Blick auf Mantova zu erhaschen. Diese Stadt müssen wir unbedingt auf einer unserer nächsten Italienreisen besuchen…


Zurück auf der Autobahn, hat uns auch der dichte Verkehr wieder. Trotz der Verkehrslage erreichen wir Ancona wie geplant. Leider hat die Fähre bei Ankunft bereits Verspätung. Bis wir ablegen summiert sich diese auf fast vier Stunden.

Wir übernachten in Diakopto

04.06.2017
Statt 16:00 Uhr fahren wir folglich erst um 20:00 Uhr in Patras von Bord. Nach ein paar Kilometern ist der Ärger über die späte Ankunftszeit verflogen. Der Hafen von Patras hat sich seit unserem letzten Besuch im Jahr 2014 ziemlich verändert. Jetzt gibt es einen direkten Autobahnanschluss und somit eine enorme Entlastung für die Stadt und die Verkehrsteilnehmer um den Hafen.
Unser Ziel, das wir heute noch erreichen wollen, ist das etwa 60 Kilometer entfernte Diakopto (Διακοπτού). Die Strecke ist dank Autobahn schnell zurückzulegen. In Diakopto fahren wir bis zum Hafen und halten uns dort links. Ein paar Kilometer hinter dem Ortsende kann man schön am Strand stehen (GPS-Koordinaten: N38°12’06.6″ E22°11’36.8″E).

Zwei Wohnmobile stehen hier schon. Wir finden ein nettes Plätzchen und gehen zu Fuß zurück zum Hafen. In der Taverne Kochili (Kocgili) gibt es unter einer Platane noch einen hübschen Tisch und so lassen wir uns mit Blick auf das Meer anständig bewirten.

Die Zahnradbahn von Diakopto und Wanderung zum Kloster Megalou Spileou

05.06.2017
Früh klingelt unser Wecker und mahnt uns zum Aufstehen. Ich habe herrlich geschlafen, bin somit auch als Erster auf den Beinen, um mit Ella eine Gassirunde zu drehen. Zurück am Wohnmobil haben Maria und Christian schon ihr Wanderoutfit an. Das Frühstück fällt aus. Kurz nach 08:00 Uhr laufen wir zum Bahnhof in Diakopto und lösen Fahrkarten für die Zahnradbahn Diakopto–Kalavryta.

Die Fahrkarten in der Hand, viele Plätze gibt es nicht, erstehen wir jeder einen Kaffee und ein Tiropita (τυρόπιτα) und warten nun auf die Abfahrt des Odontotos (Οδοντωτός), wie der Zug auch griechisch genannt wird.

Pünktlich um 09:00 Uhr steht der Zug zur Abfahrt bereit. Alle Plätze sind belegt –und los geht es. Zunächst durch Zitronen und Orangenhaine. Nachdem wir die Autobahn unterquert haben, geht es hinein in die Vouraikos-Schlucht. Hier gibt es keine Straße sondern nur die Schmalspur der Diakopto-Zahnradbahn.

Die Bahnstrecke wurde in den Jahren 1889 bis 1896 gebaut. Auf der landschaftlich sehr beeindruckenden Strecke überwindet der Zug auf 22,5 Kilometern eine Steigung von 700 Höhenmetern. Auf den steilen Teilstücken nutzt er dazu die zwischen den Schienen laufenden Zahnstangen. Abgesehen von der kurzen Anfahrt bis zur Schlucht verläuft die Trasse fast ausschließlich in der Steigung und zum Teil auch in der Wand der Canyon-artigen Schlucht des Vouraïkos. Die Strecke ist sehr kurvenreich und führt beschattet von üppiger Vegetation durch die Schlucht. Wo diese zu eng wird, hat man Tunnel in den Fels geschlagen. Insgesamt gibt es sieben Tunnels und etliche Brücken.

Seit Jahren hatten wir diesen Ausflug schon im Auge, leider hatte es bis dato nie geklappt. Grund dafür war auch, dass die Bahn in der Zeit von 2007 bis 2009 aufwändig saniert wurde.

Wir fahren jedoch nicht bis Kalavryta, sondern steigen in Zachlorou (Ζαχλωρού) auf etwa der Hälfte und nach dem spektakulärsten Stück der Fahrt aus.

Wir wollen zum Kloster Megalou Spileou (Μόνη Μεγάλου Σπηλαίου = Große Höhle), einem bedeutenden griechischen Nationalheiligtum, das oberhalb der Bahnstrecke achtstöckig an einem Felsen klebt.

Von Zachlorou aus führt uns ein schmaler Pfad in etwa eineinhalb Stunden zum Kloster hinauf.

Die Beiden Mönche Theodor und Simeon sollen im Jahr 362 von der Hirtin Euphrosyne geleitet in einer Höhle eine Ikone der Jungfrau Maria gefunden haben. Diese Ikone sei von Apostel Lukas selbst gemalt, so berichtet die Legende. Um den Fundort entstand dann seit 840 das Kloster. Obwohl das Kloster mehrmals abbrannte (1400, 1640 und 1934) und 1943 durch deutsche Truppen zerstört wurde, blieb die Ikone unversehrt.

Das wieder aufgebaute Kloster wird nach wie vor von Mönchen bewohnt. Wir besuchen sowohl da kleine Museum, als auch die kleine, in den Felsen geschlagene Kirche Panagia Chrysospiliotissa (Παναγια Χρυσοσπηλιωτισσα), in der die besagte Ikone zu finden ist.

Wir durchstreifen noch ein bisschen das Gelände um das Kloster. Man hat hier eine tolle Aussicht ins Gebirge um Kalavryta.

Auf gleichem Weg geht es zurück nach Zachlorou. In der Taverna Kato Zachlorou kehren wir ein und stärken uns für den Rückweg.

Dieser führt uns jetzt auf dem Gleisbett der Zahnradbahn Richtung Diakopto. Der europäischen Fernwanderwegs E4 nutzt übrigens für seine erste Etappe ebenfalls die Trasse und so sind die Lokführer auf den Begegnungsverkehr mit Wanderern eingestellt.


Vor dem Durchschreiten der Tunnel verharren wir trotzdem und lauschen, ob sich vielleicht ein Zug nähert. Spannend sind auch die teils hohen Brücken über die Schlucht, die wir überqueren müssen. Landschaftlich ein grandioser Weg!

Als wir ziemlich geschafft im Tal ankommen, sind wir doch sehr glücklich und froh diese Ausflug endlich in die Tat umgesetzt zu haben…

Zurück am Wohnmobil stürzen wir uns erst einmal in die Fluten und planschen ausgiebig.

Die ausführliche Wanderbeschreibung zu dieser abenteuerlichen Wanderung mit unserem GPS-Track gibt es unter diesem Link.

Wir fahren ins Chelmosgebirge und wandern zum Wasserfall des Styx

So erfrischt, verlassen wir Diakopto und wenden die Schnauze unseres Wohnmobils dem nächsten Abenteuer zu. Bei der Ortschaft Akrata (Akrata) verlassen wir die Küste und fahren in die Berge. Ca. 1,5 Stunden kurven wir stetig bergauf durch grandiose Landschaft und verschlafene Dörfer, bis wir die Ortschaft Peristera (Peristera) erreichen. Hier finden wir einen netten Übernachtungsplatz gleich neben einem kleinen Brunnen (GPS-Koordinaten N 38°01’25.9″E 22°14’49.5″)

Bei einem kurzen Erkundungsspaziergang durch die Ortschaft entdecken wir zwar eine Taverne, trinken dort jedoch nur etwas und beschließen selber zu kochen. Nach dem Essen gehen wir dann doch relativ schnell zu Bett. Morgen wartet der Wasserfall des Styx auf uns.

06.06.2017
Auch für heute haben wir den Wecker gestellt.
Um 08:30 Uhr sind wir unterwegs und folgen dem weiß/gelben Wanderzeichen, das man am westlichen Ausgang der kleinen Platia in Peristera an einer Mauer findet
Die Sonne scheint vom stahlblauen Himmel und bei angenehmen Temperaturen führt uns der Weg stetig ansteigend weiter in die Berge.

Diese Wanderung ist einmal mehr der Beweis dafür, dass Griechenland nicht nur traumhafte Strände sondern auch tolle Wanderreviere zu bieten hat.

Unterwegs begegnen uns schwanzwedelnd zwei Hunde. Sie beschließen umzudrehen und uns zu begleiten. Gemeinsam mit diesen zwei lustigen Wandergefährten sind wir zu viert unterwegs, da Ella, unser Hund, heute aus Altersgründen am Wohnmobil bleiben muss.

In der griechischen Mythologie ist der Styx die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Reich der Toten (Hades). Achilles, der Held von Troja, wurde durch ein Bad im Styx unverwundbar, bis auf seine Ferse, an der ihn seine Mutter hielt. Alexander der Große soll durch das giftige Wasser des Styx umgebracht worden sein und die Götter des Olymps schworen ihren heiligsten Eid „beim Styx“. Der Bruch des Eides bedeutete den Verlust der Stimme für neun Jahre.

Als wir den Wasserfall erreichen, sind wir schwer beeindruckt. 200 Meter tief stürzt das Wasser des Styx über die senkrechte südöstliche Felswand des Bergs Neraidorachi. Der Felsen ist an dieser Stelle schwarz verfärbt. Vermutlich wird der Styx von den Einheimischen daher Mavroneri (schwarzes Wasser) genannt.

Auf dem Rückweg kommen wir kurz vor Peristera durch die Ortschaft Mesorougi. Hier gibt es eine Taverne und so kehren wir natürlich ein und belohnen uns für die Strapazen des Aufstiegs.

Nach dieser üppigen Stärkung sind es nur noch eine knappe halbe Stunde bis wir Peristera und unser Wohnmobil erreichen.

Die ausführliche Wanderbeschreibung zu dieser landschaftlich sehr reizvollen Wanderung mit unserem GPS-Track gibt es unter diesem Link.

Von uns empfohlene Literatur für diese Wanderungen:

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Wir erfrischen uns unter unserer Dusche und beschließen noch heute, es ist erst knapp 17:00 Uhr, nach Athen, unserem nächsten Ziel, zu fahren.

Athen in 36 Stunden, unsere Highlights

Knapp zwei Stunden benötigen wir für die Fahrt nach Athen. Den Campingplatz Athens finden wir sofort und es gibt auch noch genügend freie Plätze.
Wir machen es uns an unserem Tisch gemütlich und planen den morgigen Tag. Die nette Dame an der Rezeption weist uns kurz in das Bussystem Athens ein und verkauft uns für morgen schon mal ein Tagesticket. Die Nr 15 und 16 sind die Busse, die in die Innenstadt fahren.

07.06.2017
Die Überquerung der sechsspurigen Straße, die vor dem Campingplatz entlangläuft, erweist sich am nächsten Morgen als sehr spannend. Wir benötigen etwa 5 Minuten bis zum grünen Mittelstreifen und weitere 5 Minuten für die zweite Fahrbahnseite. Trotz 50 km/h-Schild werden hier Geschwindigkeiten um die 100km/h und mehr gefahren. Den ersten Bus verpassen wir auf diese Art und Weise…

Unser erstes Ziel ist natürlich der, der Göttin Athene geweihte Berg im Herzen von Athen. Es ist noch früh am Morgen, die Touristenströme auf und zur Akropolis halten sich somit noch in Grenzen. Wir schlendern am Dionysostheater und der Stoa des Eumenes vorbei zum Odeon des Herodes Atticus.

Rechter Hand der Niketempel, betreten wir durch die Propyläen die Akropolis.


Auch wenn natürlich das Parthenon das größte und markanteste Gebäude der Akropolis ist beeindruckt mich doch immer wieder das Erechtheion mit seiner Vorhalle. Anstelle von Säulen tragen hier sechs überlebensgroßen Mädchenfiguren, die Karyatiden, das Dach.

Bevor der große Ansturm kommt, haben wir den 156 Meter hohen Felsen wieder verlassen.

Das Akropolismuseum ist unser nächstes Ziel. Unser letzter Besuch Athens liegt 20 Jahre zurück, somit kennen wir das erst 2009 eröffnete Museum noch nicht.

Unzählige Statuen und Friesteile sowie Gegenstände aus dem archaischen Zeitalter, der klassischen Antike und der Spätantike sind hier zu besichtigen. Besonders bemerkenswert ist der Dritte Stock, der das Parthenon in seinen Proportionen und Materialien aufgreift, was bedeute, dass er exakt dessen Maße und Ausrichtung hat, um seinen Fries in der originalen Reihenfolge und in ganzer Länge zeigen zu können. Die nicht im Original vorhandenen Teile sind durch dunklere Gipsabdrücke ergänzt.
Auch architektonisch ist das Gebäude bemerkenswert, ist es doch auf Säulen erbaut und gibt durch seinen Glasboden den Blick auf eine darunterliegende Ausgrabungsstätte frei.

Dem Museum schließt sich ein Spaziergang vorbei am Olympieion (Tempel des Olympischen Zeus), einem der größten Tempel im antiken Griechenland, und dem Hadrianstor an.

Durch den Nationalgarten, der auch Stadtzoo ist, erreichen wir die Station der Standseilbahn zum Lykabettus-Hügel (Λόφος Λυκαβηττού) in der Odós Aristíppou.

Der Lykabettus-Hügel ist mit 277 m die höchste Erhebung Athens und bietet damit eine gute Aussicht auf die Sehenswürdigkeiten Athens. Der Blick ist spektakulär, reicht er doch über die Akropolis bis zum Hafen von Piräus.

Damit wir ihn noch etwas genießen können, laufen wir zu Fuß wieder ins Tal.

Es ist nicht weit bis zum Syntagma-Platz (Πλατεία Συντάγματος), wo zu jeder vollen Stunde vor dem griechischen Parlament und dem Grabmal des unbekannten Soldaten die Wachablösung der Evzone (Εύζωνες‚ Wohlgegürtete‘ im Sinne von Leichtbewaffnete), sie sind das Eliteregiment der griechischen Armee, erfolgt.

Ihre Tracht wurde von Königin Amalia, der Gemalin König Ottos von Bayern entworfen. Sie besteht aus der Fustanella, einem kurzen weißen Rock mit 400 Falten und der Fermeli, einem Wams. Die Falten der Fustanella stehen für 400 Jahre andauernder Türkenherrschaft über Griechenland. Besonders lustig sehen die Schnabelschuhe aus…
Unter sengender Sonne verfolgen wir die Zeremonie. Maria meint noch wie arm die Männer doch dran seien bei der Hitze…

Wir wenden uns der Plaka zu, kommen vorher jedoch noch an der Kathedrale Mariä Verkündigung auch Mitropolis (Μητρόπολις) genannt, dem Sitz des orthodoxen Erzbischofs von Athen, vorbei.


Durch die engen Gassen schlendern wir weiter bis zum Lysikratesmonument. Hier gibt es einen kleinen Platz mit einigen hübschen Tavernen. Wir entscheiden und für die Taverna Diogenes  und füllen unsere Kraftreserven auf. Unter den schattigen Platanen sitzt man gemütlich, mit Blick auf das ringsherum geschäftige Treiben.


Das Essen war übrigens sehr gut, weshalb wir dieses Lokal hier auch empfehlen können.

Der Rest des Tages soll dem griechischen Archäologischen Nationalmuseum gehören… Nach kurzer Fahrt mit der U-Bahn sind wir dort.
Das Gebäude wurde 2009 um 24000 Quadratmeter erweitert, so können nun noch mehr Exponate als ursprünglich gezeigt werden.

Die imposantesten sind für uns die Goldmaske des Agamemnon, die Statue des Poseidon vom Kap Artemision, die Bronzestatue des Kaisers Augustus und natürlich das Bronzepferd mit dem Jungen als Reiter, das mich schon als Kind fasziniert hat…

Ziemlich erledigt kommen wir nach diesem Besichtigungsprogramm abends am Campingplatz an. Da wir insgesamt nur 16 Tage unterwegs sind und auch noch eine Woche Erholung am Strand planen, haben wir heute ein straffes Programm durchgezogen. Für morgen beschließen wir bald aufzustehen und nach einer weiteren Stadtbesichtigung gegen 12:00 Uhr die Weiterfahrt anzutreten.

08.06.2017
Wir lassen das Frühstück ausfallen. So sitzen wir bereits kurz nach 08:00 Uhr im Bus der uns bis zur Plaka bringt. Zunächst stehen die Athener Markthallen (Varvakios-Markt Βαρβάκειος Αγορά) auf dem Plan.

Hektisches Treiben, Lieferverkehr und lautes Geschrei erwartet uns dort. In den verschiedenen Gängen der Hallen werden Fleisch, Fisch, Früchte und Hülsenfrüchte angeboten. Die Händler sind gerade dabei ihre Stände vorzubereiten. Lange halten wir uns jedoch nicht auf, da der Anblick von so viel rohem Fleisch und toten Tieren bei nüchternem Magen nichts für Zartbesaitete ist.

Wir suchen uns ein Kafeneion und Frühstücken erst einmal…

Über die Hadrians Bibliothek gehen wir zum Turm der Winde, einem 13 m hohen achteckigen Turm am Rande der römischen Agora.

Er stammt aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. und ist das besterhaltene antike Bauwerk in Athen. In späthellenistischer Zeit erbaut diente er als Uhrenpavillon mit der Funktion einer Wetterstation.
Von hier aus wenden wir uns dem Ausgrabungsgelände der griechischen Agora (Αρχαία Αγορά της Αθήνας) zu. Besonders sehenswert ist hier der Tempel des Hephaistos (Ἡφαιστεῖον), dem Gott der Schmiedekunst.


Der Tempel aus dem Jahr 430 v. Chr beeindruckt, da er im Gegensatz zum Parthenon noch über alle Säulen verfügt, selbst das Dach ist weitgehend intakt.
Auf dem gleichen Gelände befindet sich auch die Stoa des Attalos, eine zu musealen Zwecken rekonstruierte hellenistische Wandelhalle.


Die Abmessungen der aus pentelischem Marmor und Kalkstein errichteten Stoa betragen 115 × 20 Meter. Die Kolonnade des Erdgeschosses besteht außen aus dorischen, inneren aus ionischen Säulen. Im Obergeschoss sind es außen ionische und innen pergamenische Säulen.

Nachdem wir uns auf der Agora ausgiebig umgesehen haben, schlendern wir noch einmal durch die Plaka und den dortigen Flohmarkt.

Um 12:00 Uhr sind wir am Campingplatz zurück und checken aus.

Badenaufenthalt in Finikounda, Südpeloponnes

Unser Weg führt uns auf den Peloponnes. Dank der neuen Autobahn sind wir schnell in der Gegend um Kalamata, kaufen dort in einem größeren Supermarkt ein und sind gegen 15:30 Uhr in Finikounda. Hier werden wir die nächsten paar Tage den „faulen“ Teil unseres Urlaubs verbringen.
Auf dem Campingplatz Anemomilos finden wir ein schönes Plätzchen, richten uns ein und baden erst einmal ausgiebig.

Am Abend laufen wir über den Hügel in die Ortschaft. Nach einer kleinen Volta gehen wir in der Taverna Omega essen. Hier waren wir schon ein paar Mal in den vergangenen Jahren und so werden wir auch sofort freudig wiedererkannt.

09.06. – 16.06.2017

Zwei Segler in Seenot

Der heutige Tag ist geprägt von zwei Ereignissen. Zuerst baue ich mit Christian zusammen nach dem Frühstücken unser Boot auf. Als wir danach schon einige Zeit am Strand liegen, breitet sich bei den „Bewohnern“ der ersten Strandreihe Unruhe aus. Etliche Freizeitkapitäne blicken mit ihren Ferngläsern gespannt auf den Horizont…
Ganz weit draußen ist der Katamaran zweier deutscher Segler gekentert. Lueck, ein Holländer, macht sein Boot startklart, und fährt mit zwei anderen Männern hinaus um den Seglern zu helfen.
Etwa eine dreiviertel Stunde später, der Rettungseinsatz dauert noch an, haben die Beobachter ein neues „Ziel“ ausgemacht. In einem Kilometer Entfernung treibt etwas im Wasser. Gegenstand oder Mensch ist nicht auszumachen. Ziemlich zeitgleich kreist plötzlich ein Hubschrauber über dem Meer und sucht offensichtlich etwas oder jemanden. Eine Schlauchbootbesatzung vom Campingplatz fährt auf die See. Als sie zurückkommen, stellt sich heraus, dass einer der Segler des Katamarans beim Kentern desselben, diesen nicht mehr erreichen konnte. Schwimmend versuchte er dann an das Festland zu gelangen, während der andere Segler wohl bei seinem Katamaran bleiben konnte. Der Hubschrauber sucht nun den vermeintlich über Bord gegangenen Mann, der durch das Schlauchboot gerettet werden kann.
Kurz darauf kommt auch Lueck, mit dem immer noch auf der Seite liegenden Katamaran im Schlepptau…
Alles in allem eine riesige Aufregung bei dem die Beteiligten dank der Aufmerksamkeit einiger richtig Glück gehabt haben.

Am Abend gehen wir in das Restaurant To Karavi essen und werden auch heute wiedererkannt. Mit Takis, dem Chef ergibt sich daraufhin ein längeres Gespräch…

Boots- Landausflüge und Wandern

Die folgenden Tage fasse ich mal zusammen. Bei einem Strandurlaub gibt es ja nicht so viel zu berichten.

Wir fahren einmal nach Tsapi. Ein toller Ritt mit unserem kleinen Boot. Als wir am Mittag dort in der Taverna Maria essen gehen, fragt uns dort dann auch gleich die Inhaberin, ob wir etwa von Finikounda mit diesem „MiniVarikaki“ (gemeint ist unser Boot) hierhergefahren seien…


Tsapi ist wie immer einen Ausflug wert, nicht nur wegen der zwei guten Tavernen sondern auch wegen der schönen Bucht. Vor ein paar Jahren sind wir hier einmal für ein paar Tage auf dem Camping Tsapi untergekommen.

Auch zwei Ausflüge per Boot nach Loutsa, Marias Lieblingsbucht, durften natürlich nicht fehlen. Der Sand dort ist immer noch perfekt für Ballspiele geeignet und die dortige Taverne bietet auch noch gutes Essen. Auf der Rückfahrt hatten wir Gegenwind und sind ordentlich nass geworden.

An insgesamt drei Abenden sind wir zu unsere Lieblingstaverne in Kamaria gelaufen. Nicht gerade um die Ecke, aber der Weg hat sich gelohnt. Niki von der Taverna Apolafsi (Apolafsi) kocht einfach einmalig gut. Auch hier war beidseitig die Wiedersehensfreude groß Freundlicherweise hat uns Nikis Sohn Kosta sogar einmal wieder zum Campingplatz zurück gefahren. Echt nett! Vielen Dank noch einmal dafür.

Neben solchen Ausflügen waren Maria und ich morgens Joggen oder spazieren. An einem Tag haben wir dann nach dem Frühstück ohne Christian eine größere Wanderung unternommen. Wir haben es endlich mal geschafft, in unserem Joggingtal bis ans Ende zu laufen.

Über einige Bäche und Olivenhaine ging es immer weiter in das Tal hinein und am Schluss noch hinauf auf die Höhe zwischen Kalliste und Evangelismos. In Evangelismos mussten wir dann erst einmal jeder ein kühles Blondes trinken.

Den GPS-Track zu dieser Wanderung findest Du unter diesem Link

Am gleichen Tag sind wir dann mit unserem langjährigen Freund Kosta in Evangelismos essen gegangen. Auch dort ist das Essen sehr gut und loht wirklich einen Besuch.

Da man ja seine Zeit nicht nur am Strand verbringen kann, haben wir Pylos und Methoni ebenfalls mal wieder besucht. Pylos musste sein, da der Geldautomat in Finikounda nicht mit uns spielen mag und Maria ein paar Kräuter kaufen möchte.
In Methoni sind wir doch sehr erstaunt, dass die Festungsanlage nicht mehr an allen Tagen geöffnet ist. Auf diese Art und Weise eröffnet sich aber eine neue Perspektive für uns, denn auch von außen ist die Burg sehenswert und fotogen…

Auf der Strecke nach Tsapi gibt es noch eine schöne Bucht Paralia Kantouni (Paralia Kantouni). Oberhalb liegt ein alter venezianischer Turm. Um dorthin zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten: Von Loutsa aus folgt man am Ende der Bucht einem schmalen Fußpfad immer der Küste entlang, oder man hat ein Boot. Der herrliche Sand dort lädt zum längeren Verweilen ein.

Wenn es langweilig wird kann man auch die Turmruine besuchen. Von dort hat man einen herrlichen Blick über das Meer und den Küstenstreifen um Finikounda.
Ich habe den Ausflug genutzt um endlich mal meine Drohne auszuprobieren und ein paar Luftaufnahmen zu machen.

Viel zu schnell sind die wunderschönen Tage in Finikounda verflogen. Am Freitag den 16.06.2017 packen wir unser Boot wieder zusammen und bereiten uns für die Abreise am Folgetag vor.

17.06.2017

Heimreise, Griechenland jassu

Flüchtlinge entern den Hafen von Patras
Die restlichen Dinge sind nach dem Frühstück schnell verstaut. Gegen 11:00 Uhr steuere ich unser WoMo Richtung Patras. Leider können wir uns von Kosta nicht mehr verabschieden, er musste kurzfristig wegfahren…

Die Fahrt nach Patras geht relativ schnell. Die neue Straße hinter Gialova ist endlich fertiggestellt. Dadurch geht es bis Filiatra um einiges schneller. Kurz nach 15:00 Uhr erreichen wir den Hafen von Patras und checken ein.

Erschreckend ist das Schauspiel, das sich dann im Hafen abspielt. Immer wieder versuchen größere Gruppen von Flüchtlingen die Mauern und Zäune zum Hafen zu überwinden und werden von der Polizei daran gehindert. Diejenigen die es schaffen, versuchen die LKWs zu „entern“. Einigen gelingt dies auch unbemerkt…

18.06.2017
Heute ist bereits Sonntag und morgen beginnt die Schule. Da ist es natürlich ganz toll, dass die Fähre in Ancona mit zwei Stunden Verspätung anlegt. Um 16:45 Uhr verlassen wir das Schiff. Ein Stau bei Bologna kostet uns zusätzlich über eine Stunde. Als wir zu Hause ankommen ist es 03:15 Uhr. In drei Stunden klingelt der Wecker…

Fazit:

Noch vor ein paar Jahren meinte ich, Griechenland für nur 14 Tagen lohne sich nicht. Dieser Urlaub hat mich eines Besseren belehrt. Unser Aufenthalt war sehr abwechslungsreich. Die Tage mit „echten“ Unternehmungen erscheinen einem immer länger als Strand- und Badetage. Hier war es die Mischung zwischen Wandern, Sightseeing und Baden, die uns viele Erlebnisse beschert hat und nie Langeweile aufkommen ließ. Eine Rückfahrt am Sonntag unter Zeitdruck werden wir nicht mehr machen, dies war jedoch der Tatsache geschuldet, dass samstags die Fährpassage bereits ausgebucht war.
Freies Übernachten war auch in diesem Urlaub kein Problem. Dies funktioniert auch immer sobald man außerhalb besonders touristischer Pfade unterwegs ist.
Griechenland hat uns wieder einmal mehr begeistert. Wir kommen wieder…

 

Allgemeine Informationen

Reisezeit: Pfingsten 2017 (03.06. – 18.06.)

Besuchte Orte:

  • Diakopto
  • Vouraikos-Schlucht
  • Zachlorou
  • Kloster Megalou Spileou
  • Peristera
  • Wasserfall des Styx
  • Athen
  • Finikounda
  • Methoni
  • Pylos
  • Tsapi

Stellplätze:

Link GPS-Tracks der von uns durchgeführten Wanderungen:

Literatur, die wir empfehlen können und die uns bei unseren Wanderungen geholfen hat:
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findest du in folgenden Beiträgen:

2 Kommentare zu „Griechenland, Wandern und Sightseeing

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  1. vielen dank, war heute im regen ein kleiner urlaub auf meinem LP. einige orte vorallem finikounda, hat mich sehr glücklich gemacht.

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