Rom und Süditalien mit dem Wohnmobil

Osterferien 11.04.-26.04.2014

Dies wird die Jungfernfahrt mit unserem neuen Wohnmobil. Es geht nach Italien.

Bis 16:00 Uhr sind wir soweit fertig mit Packen, Hund und Kind sind verladen –los geht’s.

Relativ zügig und ohne Staus kommen wir voran. Kurz vor dem Brenner wollen wir übernachten und haben uns dazu den Hummlerhof in Gries am Brenner ausgesucht (Koordinaten: 47°04’00’’N, 11°28’18’’O). Hier gibt es einen Stellplatz vor dem Hotel.

Nach dem wir dort gegessen haben, beschließen wir jedoch noch ein Stück weiter zu fahren. In Rovereto fahren wir nach insgesamt 531 Kilometern gegen 23:00 Uhr einen WoMo-Stellplatz an. Hier übernachten wir.

Thermalbad Petriolo (12.04.2014)

Maria und Christian schlafen noch, als ich am Morgen losfahre. Unser erstes Ziel an diesem Tag soll das Thermalbad Petriolo knapp 30 km südlich von Siena in der Toskana sein. Hier waren wir zuletzt im April 2009. Nun wollen wir dort für ein paar Stunden das heiße Thermalwasser genießen. Um 12:00 Uhr erreichen wir (nach 421 Kilometern) über die schmale sehr steile Zufahrtsstraße den Ort.

Petriolo liegt im Tal der Farma, am gleichnamigen Bach. Über mehrere Sinterterrassen und –becken ergießt sich das 43 Grad heiße Schwefelwasser in den Bach. Wenn man sich an den Schwefelgeruch gewöhnt hat, kann man in den Becken wunderbar badewannenähnlich liegen. Im Fluss erfolgt dann die Abkühlung. Zudem ist im Fluss mit Natursteinen ein Halbkreis abgetrennt, damit das heiße Wasser nicht gleich wegfließt. Auch hier lässt es sich behaglich plantschen.

Nach ausgiebigem Bad, es ist übrigens genauso wenig los wie damals, ist ein kleines Mittagsschläfchen angesagt.

Am Spätnachmittag fahren wir Richtung Pari und kehren in der Pizzeria Leccio ein. Auch hier hat sich nichts verändert. Nur der Inhaber ist älter geworden –wir ja aber auch … Die Pizza ist super. Als wir gegen 21:00 Uhr wieder am Bagno di Petriolo ankommen, beschließen wir noch ein Nachtbad. Einige Leute sind noch am/im Wasser und haben Kerzen an den Becken aufgestellt. Wir gesellen uns dazu und genießen die Wärme des Wassers. Diese Nacht schlafen wir alle herrlich tief und fest.

Strandtag und Übernachtung bei  Civitavecchia (13.04.2014)

Nach einem kleinen Morgenspaziergang mit Ella, gehen Maria und ich noch einmal baden. Es ist kühl, Nebel wabert über Bach und Sinterterrassen …

Da wir spätestens am Dienstag in Rom sein wollen, beschließen wir ein kleines Stückchen (daraus werden dann doch 193 Kilometer) weiter zu fahren. Leider hat der Stellplatz am Meer, den wir zunächst anfahren, noch nicht geöffnet und so fahren wir am Meer weiter entlang, bis wir kurz vor Civitavecchia eine schöne Bucht finden, an der wir den Nachmittag verbringen und auch übernachten wollen.

Wir setzten uns in die Sonne, lesen, spielen Boccia und gehen am Strand spazieren. Im Sommer ist hier mit Sicherheit viel los. Die jetzt noch geschlossenen Strandbars zeugen davon. Im Moment jedoch sind wir alleine.

Camping Village Flaminio und erster Besichtigungstag in Rom (14.04.2014)

Wir genießen die Morgensonne am Strand und ich mache mit Ella einen Morgenspaziergang. Nach dem Frühstück verlassen wir „unseren Strand“ und brechen Richtung Rom auf. Bevor wir die ewige Stadt nach 73 Kilometern erreichen, füllen wir unterwegs noch unsere Vorräte in einem Supermarkt auf. Kurz nach 12:00 Uhr erreichen wir den Campingplatz Village Flaminio und checken ein. Wir haben uns für diesen Platz entschieden, da man von ihm relativ schnell in der Innenstadt ist.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, kaufen wir am Automaten ein Touristenticket für drei Tage und fahren mit Bus und Metro in die Innenstadt.

Für morgen haben wir eine Stadtführung bei www.getyourguide.de gebucht. Heute wollen wir noch unseren Treffpunkt, das Büro der Agentur, suchen, damit wir das nicht morgen machen müssen. Die Agentur befindet sich hinter dem Vatikan und ist schnell gefunden. Von hier aus laufen wir jetzt zunächst zum Petersplatz, um Christian einen ersten Eindruck zu vermitteln. Den Petersdom besuchen wir heute jedoch noch nicht.

Vorbei an den Kolonnaden gehen wir Richtung Engelsburg und überqueren den Tiber auf der Ponte Sant‘ Angelo. Unterwegs gibt es für jeden noch ein ordentliches Stück Pizza.

Der Rückweg zum Campingplatz gestaltet sich als schwierig, wir probieren eine andere Buslinie aus und der Bus kommt ewig nicht. Diese Verbindung nehmen wir auf jeden Fall nicht mehr…

Gegen 18:00 Uhr sind wir wieder am Campingplatz und ich werfe den Grill für das Abendessen an.

Ohne Anstehen: Vatikan & Altes Rom (15.04.2014)

Unsere Führung „Ohne Anstehen: Vatikan & Altes Rom“ beginnt um 09:00 Uhr. Am vereinbarten Treffpunkt müssen wir jedoch schon um 08:30 Uhr sein. Nach einem schnellen Frühstück sind wir daher um 07:15 Uhr an der Bushaltestelle. Nach ein paar Minuten kommt ein Bus, in den einige der ungeduldig Umstehenden einsteigen – so auch wir, nachdem wir festgestellt haben, dass er in unsere Richtung fährt. Der Bus fährt los, biegt rechts ab, fährt links über eine Brücke, wieder links und hält an der nächsten Haltestelle, genau gegenüber der Haltestelle an der wir losgefahren sind –Klasse!! Wir steigen aus und gehen über eine Fußgängerbrücke zu unserer Ausgangshaltestelle zurück. In der Zwischenzeit kommt unser Bus und fährt ohne uns davon…

Wir nehmen den nächsten Bus, es ist die Linie mit der wir eigentlich nicht mehr fahren wollten, doch diesmal geht alles gut. Pünktlich um 08:30 Uhr sind wir in der Agentur und werden einer Gruppe zugeteilt. Eine halbe Stunde später geht es zusammen mit Paula, unserer Stadtführerin los. Wir stürzen uns in die Menschenmassen. An einer mehrerer Hundert Meter langen Menschenschlange vorbei geht es über einen extra Eingang ins Vatikanische Museum. Hier bekommen wir einen kleinen Einblick in die hier vorhandenen Kunstschätze. Für dieses fantastische Museum lohnen sich mehrere Tage. Leider ist es irrsinnig voll …

Insgesamt halten wir uns hier bedauernswerter Weise nur ca. zwei Stunden auf, während uns Paula auf nette charmant römische Art sehenswerte Exponate erläutert. Gekrönt wird die Führung durch den Besuch der Sixtinischen Kapelle. Auch hier ist es leider so, dass die Kapelle auf Grund des Besucheransturms nicht die mystische Atmosphäre ausstrahlt, wie ich sie erwartet hatte. Mehrere hundert, wenn nicht sogar tausend Menschen drängen sich unter dem beeindruckenden gigantischen Deckengemälde von Michelangelo.

Zum Ende unserer dreistündigen Führung besuchen wir noch den Petersdom. Uns bleibt eine Stunde Zeit für ein Stück Pizza und ein Bier, bevor wir uns am Kolosseum erneut mit Paula treffen.

Leider fängt es stark zu regnen an, so dass die Führung durch das antike Gebäude nicht zum Vergnügen wird. Maria ersteht von einem fliegenden Händler drei Regencapes, so dass wir für die anschließende Führung über das Forum Romanum einigermaßen gerüstet sind.

Über die Piazza del Campidoglio und die Piazza Venezia laufen wir zur Piazza di Trevi um den Trevi Brunnen zu sehen. Von dort aus geht es über die Piazza Collona zur Piazza della Rotonda, wo wir das Pantheon besuchen. Auf der Piazza Navona endet unsere dreistündige Nachmittagsführung mit Paula.

Wir verabschieden uns und schlendern Richtung Metro –für heute haben wir erst einmal genug gesehen. Zurück am Campingplatz lassen wir uns nach einer Dusche die Pizza im dortigen Restaurant schmecken. Nach dem Essen lockt uns noch die Schüler Big Band eines Linzer Gymnasiums in den Nebenraum. Die Schüler proben dort für einen Auftritt in Rom und so nimmt der Abend einen be-Swingten Ausklang.

Rom auf eigene Faust (16.04.2014)

Rom auf eigene Faust ist das Motto für heute. Wir fahren mit der Metro zum Kolosseum und laufen von dort zur Laterankirche. Bei früheren Rombesuchen haben wir diese Kirche immer ausgelassen. Warum eigentlich?

Mich hat sie mehr beeindruckt als der Petersdom. Gemessen am übrigen Rom-Trouble sind hier fast keine Touristen.

Über den Circus Maximus, vorbei am „Mund der Wahrheit“ (wegen Überfüllung fast geschlossen) laufen wir durch die Altstadt und das alte jüdische Viertel zum Piazza Campo Dè Fiori. Der Markt ist leider gerade zu Ende, daher setzten wir uns nicht in eines der zahlreichen Cafes an der Piazza, sondern streifen noch ein bisschen durch die kleinen Gassen in der Nähe.

Die Piazza Navona ist, obwohl wir hier gestern schon waren, erneut unser Ziel. Hier sehen wir uns die schönen Brunnen noch mal im Detail und diesmal bei Sonnenschein an.

Auch das Pantheon auf der Piazza della Rotonda wirkt bei Sonnenschein noch viel schöner als bei Regen.

Am Trevibrunnen werfen wir noch jeder eine Geldmünze über die Schulter –sicher ist sicher, wir wollen ja wiederkommen.

Zum Abschluss unserer Besichtigungstour geht es noch zur wohl bekanntesten Treppe der Welt. Leider wirkt die Spanische Treppe nicht so, wie ich es in Erinnerung hatte. Der an ihrem Fuße liegende Brunnen, die Fontana della Barcaccia wird gerade restauriert und ist mit einem hässlichen Bauzaun umgeben.

Spät ist es geworden. Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Wir beschließen den Abend in einem urigen römischen Lokal mit einem üppigen Menü und leckerem Vino rosso…

Paestum und Camper-Park Mandetta (17.04.2014)

Nach dem Frühstück packen wir langsam unsere Sachen zusammen, bezahlen und verlassen Rom. Unser nächstes Ziel wird Paestum sein. Leider regnet es, als wir den von uns avisierten Stellplatz „Camper Park Mandetta“ erreichen. Der Platz ist in einer kleinen Häuseransammlung hübsch direkt am Meer gelegen und so beschließen wir zu bleiben.

Eine halbe Stunde später scheint auch wieder die Sonne und lädt zu einem Strandspaziergang ein.

Wir decken uns im örtlichen Supermarkt für das Abendessen ein und werfen den Grill an. Für den folgenden Tag melden wir uns per Facebook bei Gino an. Gino betreibt in der Nähe, in Casal Velino im Cilento einen Agritourismo. Im Jahr 2000 haben wir hier ein paar sehr schöne und lustige Tage verbracht. Da wir in der Gegend sind, wollen wir Gino morgen einen Besuch abstatten und eventuell ein bis zwei Nächte auf seinem Hof stehen. Dank moderner Kommunikation meldet er sich schon ein paar Minuten später. Für morgen ist also alles klar …

Besichtigung von Paestum und Weiterfahrt nach Casal Velino (18.04.2014)

Am nächsten Morgen machen Maria, Ella und ich erst einmal einen ausgiebigen Strandspaziergang.

Ich hatte so einen schönen Strand an dieser Küste gar nicht vermutet. Langgezogen und menschenleer präsentiert er sich und in der warmen Morgensonne und eröffnet einen Blick bis zur Amalfiküste.

Gegen 11:00 Uhr verlassen wir unseren Stellplatz und fahren zur Ausgrabungsstätte von Paestum. Mächtig stehen die beiden Haupttempel in dem weitläufigen Areal. Wir streifen durch die ehemalige römische Siedlung und Christian ist schwer von den Mosaikfußböden beeindruckt, die teilweise noch in den Ruinen zu sehen sind.

Das Highlight jedoch sind die Tempel. Diese bieten eine einzigartige Fotokulisse, so dass ich gar nicht mehr aufhören kann auf den Auslöser meiner Kamera zu drücken.

Im Anschluss an unsere fast dreistündige Besichtigungstour stärken wir uns erst einmal in einem kleinen Cafe.

Ella muss dann leider draußen warten während wir noch einen Rundgang durch das dem Ausstellungsgelände angegliederten Museum machen.

Am frühen Nachmittag brechen wir auf Richtung Casal Velino.

Unterwegs ist die Straße gesperrt und eine Umleitung in die Berge ausgeschildert. Auf eigene Faust weichen wir nach ein paar Kilometern von dieser Umleitung ab und queren die Berge des westlichen Cilento auf abenteuerlichsten Straßen. Der Cilento ist übrigens ein Nationalpark und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe (http://de.wikipedia.org/wiki/Cilento).

Agriturismo I Moresani

Groß ist das Hallo, als wir bei Gino ankommen. Nach einem Cappuccino führt uns Gino über sein Anwesen und zeigt uns, was sich in den letzten 14 Jahren alles verändert hat. Damals gehörten zum Hof drei Pferde, heute sind es 25. Aus seiner kleinen Ziegenherde sind 160 Tiere geworden, die seine neben dem Haupthaus entstandene Käserei „beliefern“. Ein weiteres kleines Appartementhaus und ein Pool haben sich zu dem bereits damals vorhandenen Appartementhäuschen gesellt. Aus dem kleinen Fünf-Mann-Betrieb ist ein richtiges Unternehmen mit mehreren Angestellten geworden. Viele internationale Gäste kommen zum Reiten nach Casal Velino und verbringen hier wunderbar erholsame Tage. (www.imoresani.com). GPS-Daten: N 40°11.573′ E 15°05.947′.

Auf eigene Faust erkunden wir noch die Ställe und entdecken dabei einen kleinen Australian Shepherd der gemütlich im Heu schläft. Damit ist es jetzt vorbei. Er muss jetzt erst mal mit uns spielen.

Zu Abend essen wir im Restaurant der Hazienda. Der offene Kamin knistert und sorgt für heimeliche Atmosphäre. Das Essen ist wie damals vorzüglich, der Käse aus eigener Herstellung ein Traum und die hausgemachte Pasta hat es Christian besonders angetan.

Wanderung zum Bergdorf Celso (19.04.2014)

Den Gassispaziergang mit Ella verbinde ich gleich mit der Suche nach einer Bäckerei. In Casal Velino finde ich einen kleinen Laden, in dem ca. 15 Leute stehen und wild gestikulierend alle durcheinander reden. Typisch Italiener denke ich und bestelle sei Panini.

Beim Frühstücken schaut der hofeigene Esel durch die Wohnmobiltür und begeistert Christian.

Bevor wir zu unserer heutigen kleinen Wanderung aufbrechen besuchen wir noch unseren kleinen vierbeinigen Freund vom Vorabend.

Unsere Wanderung führt uns, mit einem kleinen Abstecher nach Casal Velino, in weitem Bogen um den vor uns liegenden Taleinschnitt, sowie um das nächste Tal zum Bergdorf Celso.

In Celso befindet sich am Ortseingang der Palazzo Mazziotti. Die Architektur der Häuser zeugt davon. dass hier einst das reiche Bürgertum niedergelassen hatte. Von der Ortschaft, aber auch schon auf dem Weg dorthin, hat man immer wieder einen schönen Panoramablick über die Hänge des Cilento und die Küste.

Zurück geht es quer durch das Tal auf einem alten Eselspfad und über eine im Wald gelegene alte Brücke.

Den Rest des Nachmittags hängen wir, nach einer heißen Dusche, im/am Wohnmobil lesend und schlafend ab. Um 20:00 Uhr gibt es Essen und wir sind schon auf die heutigen Köstlichkeiten gespannt …

Von Casal Velino über Velea nach Cirella (20.04.2014)

Wir wollen noch ein paar Tage ans Meer. Daher verabschieden wir uns von Gino. Vorher kaufen wir noch ein paar Liter seines hervorragenden und mit Bestpreisen ausgezeichneten Olivenöls.

Unser erster Zwischenhalt sind jedoch die Ausgrabungen von Velea, einer alten Handels und Hafenstadt, die um 540 v. Chr. von phokäischen Griechen gegründet wurde. Die einflussreiche Handelsstadt war Teil der Magna Graecia.

Die Ruinen der Stadt liegen nahe dem Städtchen (http://de.wikipedia.org/wiki/Elea) und sind ein lohnenswertes Ausflugsziel, da sie landschaftlich schön gelegen sind. Leider ist es zurzeit nicht möglich den Turm zu besteigen. Trotzdem hat man einen schönen Ausblick an der höchsten Erhebung des Geländes.

Nach unserem ca. zweistündigen Rundgang fahren wir weiter Richtung Marina die Piscotta.

Vier Kilometer hinter Ascea ist plötzlich Schluss. Drei große Betonklötze versperren den Weg. Die Straße ist ohne erkenntliche Vorwarnung gesperrt. Zurück in Ascea entschließen wir uns, auf einer kleinen Straße durch die Berge die Sperrung zu umfahren. Über Terradura schraubt sich die Straße atemberaubend bis zum höchsten Punkt in der Ortschaft Catona nach oben. Von dort geht es wieder der Küste zu über den Ort Rodio. Maria ist froh nicht fahren zu müssen, ich sehe die kurvenreiche sehr schmale Straße es als sportliche Herausforderung.

Als wir Marina di Piscotta erreichen, ist es bereits früher Nachmittag. Der Ort ist wunderschön am Meer gelegen. Leider wurde seit unserem letzten Besuch eine große Marina angelegt, so dass der Ort etwas von seinem Charme verloren hat. Wir parken im Hafen und schlendern am Meer entlang, trinken etwas in einer Bar am Hafen und überlegen ob wir bleiben oder weiterfahren sollen.

Morgen ist Ostermontag, der Ort füllt sich langsam mit einheimischen Sonntagsausflüglern, die kurze gerade Straße bis zum Ende der Bucht wird von einigen Jungs als Autorennstrecke missbraucht, in der gesamten Bucht ist Parkverbot für Wohnmobile und Wohnwägen. Dies sind die Beweggründe, die uns weiterfahren lassen.

Wir fahren weiter an der Küste bis Sapri. Ab Sapri wird die Küstenstraße serpentinenreich und atemberaubend schön, grandiose Panoramen bieten sich und begeistern uns vollkommen. Bei der Ortschaft Maratea, einem wunderschönem Dorf, steht eine riesige Christusstatue, ähnlich der in Buenos Aires, jedoch kleiner, auf dem Berg. Sie ist bei klarem Wetter aus dem ganzen Golf von Policastro zu sehen.

Von der hochgelegenen Küstenstraße sieht man weit nach Kalabrien und über das azurblaue Meer. Angeblich ist diese Küstenstraße genauso schön wie die der Küste von Amalfi.

Bei der Ortschaft Castrocucco di Maratea wird die Küste flacher und etliche langgezogene Buchten reihen sich aneinander.

Wir fahren weiter bis nach Cirella. Auf dem Stellplatz Alexander Lido di Aldo Greco, direkt am Strand richten wir uns für die nächste Nacht ein.

Cirella (21.04.2014)

Am nächsten Morgen gibt uns unser Stellplatznachbar ein paar Tipps für Unternehmungen in der Gegend. Unter andrem empfiehlt er uns einen Spaziergang um die Ortschaft auf einem schönen Panoramaweg. Dies nehmen wir uns für den Mittag vor. Erst frühstücken wir und erkunden den Strand.

Gegen 12:00 Uhr brechen wir auf um die Ortschaft zu erkunden. Wir nehmen den uns empfohlenen Weg und umrunden die Ortschaft auf der Meerseite. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die vorgelagerte Isola di Cirella.

Insgesamt haben wir die letzten Tage unbeständiges Wetter. Sonne und Wolken wechseln sich immer wieder ab, heute ist noch ein kräftiger Wind dazugekommen. An der äußersten Spitze der Landzunge von Cirella weht es so stark, das sich Christian mit seinem Körpergewicht schräg in den Wind stellen kann ohne umzufallen.

Da heute Ostermontag ist, sind natürlich alle Geschäfte in der Ortschaft geschlossen, nur die Restaurants laufen auf Hochbetrieb. Wir schlendern durch die kleine Ortschaft, essen ein Eis, etwas außerhalb noch ein Eis und verbummeln so den Nachmittag.

Wanderung zu den alten Ruinen von Cirella (22.04.2014)

Maria und ich gehen noch vor dem Frühstück in den Ort um Lebensmittel zu „jagen“. Somit gibt es zum Frühstück frische Brötchen …

Im Anschluss machen wir eine kleine Wanderung zu den alten Ruinen von Cirella. Diese befinden sich oberhalb des neuen Ortes auf einem Berg. Die alte Stadt wurde 1562 gebaut um den Ansturm der türkischen Piraten zu verhindern.

Nahe der Ruinen, von denen man einen schönen Blick auf die Küste hat, befindet sich noch ein modernes Amphitheater und eine alte kleine Klosteranlage, die zurzeit restauriert wird. Den Nachmittag verbringen wir mit Baden, Spielen und Lesen am Strand und Wohnmobil.

Am Abend bereiten wir ein kleines Barbecue am Strand vor, sitzen in der untergehenden Sonne am Strand und grillen.

Heute war ein schöner Tag. Laut Vorhersage soll es aber ab morgen regnen und so langsam müssen wir auch an den Heimweg denken. Ich bezahle also heute für unseren Aufenthalt. Zehn Euro für den Stellplatz, inklusive Wasser und Strom sind ein guter Preis. Leider führt die Straße ziemlich nah am Platz vorbei und so ist es in der letzten Nacht, die Feiertage sind vorbei, ziemlich laut.

Neues Ziel: Gargano (23.04.2014)

Wir frühstücken und packen unsere Sachen zusammen. Wir fahren heute quer durch Italien. Der Gargano wird unser Ziel. Die Fahrt dorthin ist unspektakulär, landschaftlich jedoch reizvoll, da es über den Apennin geht und sich somit die Straße ziemlich hoch schraubt, bevor es Richtung Ostküste wieder abwärts geht. Vorbei geht es an Potenza, der Hauptstadt der süditalienischen Region Basilicata. Sie ist 819 m über dem Meeresspiegel gelegen die höchstgelegene Hauptstadt einer Region in Italien.

Unterwegs erwischt uns natürlich der angekündigte Regen und je weiter wir noch oben fahren, desto kälter wird es. Erst als wir uns dem Gargano nähern klettert das Thermometer wieder Richtung 17/18 Grad. Am Gargano fahren wir nach Peschici und suchen uns auf dem Campingplatz San Nicola einen Stellplatz. Der 5-Sterne-Campingplatz ist wunderschön in einer Bucht gelegen. Zurzeit sind nur ein paar Wohnmobilisten hier. Leider regnet es in Strömen. Zum Trost gibt es für Christian ein großes Eis und für uns ein Bier in der Bar. Abends kochen wir uns noch was Leckeres und hoffen dass der nächste Tag etwas trockener wird …

Spaziergang nach Peschici (24.04.2014)

Unbeständig aber trocken begrüßt uns der nächste Morgen. Wir machen einen Spaziergang an der Küste entlang nach Peschici, besuchen hier die Altstadt, kaufen ein paar Lebensmittel ein und flüchten vor dem Regen in ein Cafe. Wir sitzen den Regen aus, und gelangen daher doch trockenen Fußes zurück zum Wohnmobil. Da es am Abend wieder zuzieht, genehmigen wir uns ein Abendessen im Campingplatzrestaurant und schauen uns danach dort das Champions League Halbfinale an.

Heimreise mit Zwischenübernachtung in den Dolomiten (25.04.2014)

Heute ist das Wetter schön. Leider müssen wir wieder Richtung Heimat. Christian und Maria gehen nach dem Frühstück Federball spielen.

Ich räume ein paar Sachen zusammen und gegen 12:00 Uhr bezahlen wir und verlassen das Campingplatzgelände. Nachdem wir außerhalb einen Parkplatz gefunden haben, gehen wir noch einmal an den Stand und nehmen noch ein Sonnenbad.

Um 15:00 Uhr heißt es dann aber doch Abschied nehmen.

Zunächst fahren wir bis kurz hinter Ancona. Dort gibt es an einer Autobahnraststätte leckere Pizza. Wir bestellen eine große Mageritha und Maria trägt sie Richtung WoMo. Leider kommt sie (die Pizza) dort nicht an. Ich höre nur einen kurzen Schrei und von Christian den Ruf „Ach Mama NEIN!!“. Als ich mich umdrehe, liegt die Pizza auf der Straße. Gemäß Murphys Gesetz natürlich auf der Belagseite. „Shit Happens!“

An diesem Tag fahren wir noch bis nördlich vom Gardasee. In San Michele all’ Adige finden wir einen ruhigen Stellplatz für die Nacht.

Samstag 26.04.2014

Gleich um die Ecke von unseren Nächtigungsplatz finde ich am Morgen einen Coop, so dass es zum Frühstück frische Brötchen gibt. Wir haben gut und ruhig geschlafen, unserer Heimfahrt steht also nichts im Wege …

2 Kommentare zu „Rom und Süditalien mit dem Wohnmobil

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    1. Hallo Beate, das ist normalerweise echt ein Problem. Wir waren da in der glücklichen Lage, dass unsere Ella nach einem ausgiebigen Morgenspaziergang den halben Tag „verpennt“ hat (auch zu hause). Sie lag dann immer unter dem Wohnmobil und nichts konnte sie bewegen diesen schattigen Platz zu verlassen. Diese Zeit haben wir dann für solche Aktivitäten/Ausflüge genutzt. Ella war also alleine am/unterm Wohnmobil. So ein Stadtausflug durch Rom hätte sie auch keinesfalls begeistert…
      Liebe Grüße
      Marten

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